Höhlentauchen / Cave Diving / Buceo en Cueva Riviera Maya
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Biologie

Artenvielfalt

Artenvielfalt

Auf den Spuren der grossen Naturwisschenschaftler, Biologen und Verhaltensforschern möchte ich euch ein bisschen das nahebringen, was ich auf meinen Tauchgängen sehe, aber auch, was ist sonst so vor meine Linse bekomme. Die App von iNaturalist ist perfekt dazu geeignet und lädt ausserdem zum Mitmachen und Kennenlernen der Fauna und Flora auch bei dir zuhause ein. Hier findest du meine neuesten Beobachtungen

Neues Video über Zapote

Neues Video über Zapote

Im Februar 2020 hatte ich wieder einmal Besuch von einem inzwischen guten Freund aus den USA, Jonathan Bird mit seinem Kameramann Todd Kelly. Das Video für ihren Youtube Kanal Jonathan Bird’s Blue World könnt ihr direkt hier ansehen. Eine hervorragende Dokumentation von wirklich einzigartigen Formationen, die mich seit vielen Jahren immer wieder gern an diesen Tauchplatz bringen.

Der Blinde Höhlenfisch

Der Blinde Höhlenfisch

Der Blinde Höhlenfisch

Jonathan Bird ist der Gastgeber der mit einem Emmy Award ausgezeichneten Fernsehshow  Jonathan Bird’s Blue World . In seiner Serie stellt der der Öffentlichkeit einige der Unterwasserwunder dieser Welt vor.

Ich war sicher sehr stolz, dass ich die Gelegenheit hatte mit Jonathan zusammenzuarbeiten. Wie er auf Besuch kam, waren die ursprünglichen Pläne anders, aber wir waren in der Lage, den Zeitplan anzupassen und einen Beitrag für seine Serie in Cenote Pet Cemetary aufzunehmen. Es wahr sehr interessant für mich, einen Blick hinter die Kulissen zu haen und zu ehen, wie ein Beitrag aus einer Idee entworfen und ad hoc umgesetzt wirde. Geniesst das Video hier:

Biologie Projekte

Biologie Projekte

Projekt zur Dokumentation der Fauna und Flora

Mein Ansatz ist in keiner Weise streng wissenschaftlich zu verstehen. Ich betone ganz deutlich , dass ich keine Lebend- oder Gesteinsproben aus den Cenoten entnehme, keine Tiere einfange und keine Algen abgrase, um sie unter dem Mikroskop zu bestimmen – ausser ich bin eingeladen, im Team einer Wisschenschaftsgruppe mit den entsprechenden Genehmigungen zu assistieren. Ich bin in erster Linie ein Taucher, der ein Interesse vor allem an den Unterwasserhöhlen hat. Als Taucher dokumentiere ich, was ich sehe und will bestimmen, was ich gesehen haben. Die Bestimmung einer einzelnen Art ist manchmal jedoch von mikroskopischen Details abhängig. Aber als Taucher kann ich jedoch in media aqua die eine Art von der anderen auch nicht unterscheiden. Ich begnüge mich mit dem Offensichtlichem, machen so scharfe und detailgetreue Fotos wie möglich in diesem Umfeld, das extreme Herausforderungen an Mensch und Kamera stellt und bin glücklich, wenn ich eine Erklärung,  einen Namen, ein Detail, etwas was ich zuvor noch nicht wusste, lerne und davon gibt es noch reichlich.

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an die vielen befreundeten Taucher, die mir freundlicherweise ihre Forschungesergebnisse und Artikel zur Artenbestimmung überlassen haben. Neben den wenigen Aquaristikbüchern, die ich finden konnte, sind sie mir eine grosse Hilfe. Im speziellen danke ich im Dr. Guido Kirsten, Werner Fiedler, Wolfgang Schilling, Dr. Thomas Iliffe und James Coke . Selbstverständlich ist jedoch jedwede falsche Bestimmung voll meine Verantwortung.

Spitzmaulkärpfling

Spitzmaulkärpfling

Mollies ist ein anderer Name für die Fische der Gattung Poecilia. Sie kommen in vielen Cenoten der Riviera Maya vor und ernähren sich von Algen und kleinen Krebsen, die man im Süsswasser der Cenoten findet.

„Wir finden innerhalb dieser Gattung zahlreiche, für Wirbeltiere ganz untypische Erscheinungen: … Ferner sind die Vertreter gerade dieser Gattung ungeheuer variabel. Das betrifft einerseits die Färbung, aber auch die Körperform. So findet man z.B. hier das Phänomen der Früh- und Spätmännchen.“

(alle Lebendgebärenden, Michael Kempkes, Dipl. Biol. Frank Schäfer, S. 21 f.)

Die grosse Variabilität in Färbung und Körperform hat diesen Fisch sehr erfolgreich in der Aquaristik werden lassen. Es gibt unzählige Zuchtformen und selbst die Fachleute sind sich einig, dass sie sich uneinig sind über die korrekte Systematik. (S. 22, wie oben)

Früh-und Spätmännchen bedeutet, dass die sexuelle Reife nicht an ein bestimmtes Alter bzw. Grösse gekoppelt ist, sondern es gibt Männchen, die sehr frühzeitig geschlechtsreif werden und dann nicht mehr wesentlich wachsen und erheblich grössere Exemplare.

Ursprünglich war die oben abgebildete Art als Poecilia sphenops bestimmt, jedoch hat die Bildauswertung eines Fotografen (und Süsswasserfischexprten), der am gleichen Tag der Aufnahme auch fotografiert hat ergeben, dass es sich um Poecilia orri (Mangroven- Molly) handelt. Basierend auf der Umgebung hätte ich das nicht erkannt, denn in dieser Cenote wachsen keine Mangroven und die Vermischung von Süss-und Salzwasser erst bei ca. 16 m Wassertiefe seit weit im Dunkelbereich des Höhlensystems beginnt. Das Bild zeigt links ein weibliches und rechts das männliche Exemplar.

Pet Cemetery

Pet Cemetery

Pet Cemetery ist eine besondere Cenote:

Ich hatte die Ehre, Guide wie auch Darsteller in Jonathan Blue World’s Serie zu sein. Jonathan Bird kam 2010 hier her und filmte den Blinden Höhlenfisch in Cenote Pet Cemetery. Betrachte das Ergebnis hier (Film nur auf Englisch):

Stygiomysid

Stygiomysid

Zum Start möchte ich gern den Eingangsparagraph einer Abhandlung von Thomas E. Bowman von 1976 zitieren, die hervorhebt, wie speziell dieses Tier ist:

Die Familie der Stygiomysidae wurde durch Caroli (1937) für ein ungewöhnliche Gattung und Familie vorgeschlagen, Stygiomysis hydruntina, aus den Höhlen der Salentinischen Halbinsel, dem „Absatz“ an Italiens „Stiefel“.Caroli gab eine kurze Beschreibung eines männlichen Tieres dieser neuen Mysida (Schwebegarnelen) mit dem Hinweis, dass eine ausführlichere Studie später veröffentlicht würde. Die bessere Beschreibung erschien jedoch niemals und S. hydruntina bleibt nicht adäquat beschrieben. Die Vorsilbe Styg- bedeutet dass diese Tiere in Unterwasserhöhlen jenseits des Tageslichtes wohnen.

Zum heutigen Zeitpunkt beträgt die Anzahl der der Arten in dieser Gattung sieben und alle sind stygobitisch (weitere Informationen auf der Seite von Dr. Thomas Iliffe). Die Seite der QRSS hat zusätzliche Informationen, nach der eine Gesamtzahl von 4 Stygiomysis sp. in den Unterwasserhöhlen von Quintana Roo leben sollen. Diese Tiere schwimmen nicht im Wasser – wie der Rest der anchialinen Kritter. Arten von Stygiomysiden sind „Kriecher“, die Steine, Wände und die Decke ihre ewig dunklen Wasserreichs bevorzugen. Höhlentaucher lösen diese Tiere oft vom Höhlendach durch ihre Ausatemblasen und fehlidentifizieren das Tier dann als Speleonectes tulumensis (Remipedia), so wir mir das kürzlich erst passierte. Kuck nach ihrem eckigen Schädel. Für mich war dies eine sicheres Unterscheidungsmerkmal, jedoch habe ich sie auch dokumentiert, dass sie etwas schwimmen.

Rabengeier

Rabengeier, Black Vulture, Cave Cenote

Der Rabengeier ist ein Aasfresser und ernährt sich hauptsächlich von Aas, frisst aber auch Eier und erlegt neugeborene Tiere. In Gebieten in denen auch Menschen leben, ernähren sie sich auch von Abfällen. Man findet ihn meist in niedrig gelegenen Feuchwäldern und daher ist er hier weit verbreitet. Man sieht ihn entweder hochfliegend oder er thront auf Zaunpfosten oder abgestorbenen Bäumen. Der Rabengeier legt seine Eier auf den Grund in einem Waldgebiet, in einen hohlen Baumstamm oder eine andere Aushöhlung, selten höher als 3 Meter über dem Grund.

Er ist bekannt dafür, zu erbrechen, wenn man sich annähert oder ihn stört, was zur Abschreckung der Raubtiere dient und auch beiträgt, dass er leichter durch den Gewichtsverlust abheben kann. Wie alle Neueweltgeier kotet der Rabengeier oft auf seine eigenen Beine und benützt dabei das verdunstete Wasser in seinem Kot oder Urin, um sich selber abzukühlen, ein Prozess, der als Urohydrose bekannt ist.

Vultures GeierDer Rabengeier erscheint in einer Vielzahl von Mayaglyphen in den Maya Codices. Er ist normalerweise mit entweder dem Tod verbunden oder als Raubvogel dargestellt. Die Geierglyphen wird oft beim Angriff auf Menschen gezeigt. Dieser Art fehlt die religiöse Bedeutung, die der Königsgeier hat. Das mexikanische Wort für den Rabengeier ist Zopilote, und kommt auf dem Nahuatl, der Sprache der Azteken ((tzopilotl; „tzotl“ bedutet schmutzih und „pilotl“ herabhängen oder tragen, was sich auf die Art bezieht, wie sie das Aas im Flug transportieren.

Leguan

Leguan

Ein alltäglicher Gast auf den Parkplätzen an den Cenoten ist Ctenosaura similis, der Gemeine Schwarzleguan. Sie sind in Mexiko und mehr südlich gelegenen Ländern heimisch, aber wurden auch in Florida eingeführt. Er ist der Grösste der Leguane und kann erstaunlich schnell laufen. Normalerweise sind sie jedoch nicht scheu und haben sich bereits an den Menschen gewöhnt, das sie schnell gelernt haben hingeworfenes Brot anzunehmen.

Sie sind tagaktiv und ernähren sich normalerweise von Früchten, Blüten, Blättern und gelegentlich kleineren Tieren. Der Schwarzleguan ist nicht gefährdet und wird sogar in manchen Gebieten wegen seines Fleisches gejagt.

Blaue Tanzkrabbe

Blaue Tanzkrabbe

Krabben unterscheiden sich von Krebsen, dass sie nur einen sehr kurzen Schwanz haben, den sie manchmal auch unter den Körpter falten. Im Bestimmungsteil des Cenoten Logbuchs der Riviera Maya ist diese Art fälschlicherweise als Krebs (Cardisoma guanhumi) beschrieben (eine an Land lebende Art), aufgrund von Fotobelegen und den Beschreibungen definiere ich diese Art jedoch als Callinectes sapidus – die Blaue Krabbe.

Das Attribut Tanz-krabbe bekommt sie von mir, weil sie ein wunderschönes territoriales Verhalten an den Tag legt. Nähert man sich ihr vorsichtig an, fängt sie mit dem letzten Beinpaar nach links und rechts zu schwenken an, als ob sie sich zu einer Melodie bewegt. Dieses Beinpaar ist abgeflacht und dient als Schwimmbeine.

Diese Krabbe ist im Golf von Mexiko angeblich zahlreich verbreitet, der einzige mir bisher bekannte Platz, an dem man sie sicher beobachten kann ist Casa Cenote in der Nähe von Tulum.