Auch zum Stand Mitte Mai 2020 kann ich natürlich noch kein komplettes Bild über die Situation geben. Denn wie man es ja aus Medien und Berichterstattung hört, mit Corona werden wir wohl für einige Zeit leben müssen. (und nein, nicht das Coronabier, der Scherz ist zwar offensichtlich für Mexiko aber etwas abgelutscht inzwischen).
Ich hatte buchungsmässig einen mauen März und wäre vor Ort meinen Partnern tageweise für Touren zur Verfügung gestanden bzw eben für kurzfristige Buchungen. Mitte März kamen dann die Einschränkungen in Deutschland, denen ich mich hier in Mexiko angeschlossen habe, also Soziale Distanzierung und die späteren Empfehlungen nach „Community“ Masken und dem Gebot nach Abstand beim Einkauf zum Beispiel.
Reisen wurden dann aktiv abgesagt und der Tourismus in Quintana Roo ist gegen Null gefahren und daher befinde ich mich eigenltich seit Mitte März in Selbstisolation. Mir geht es gut gesundheitlich und alle Freunde und Bekannte vor Ort sind auch zumindest gesundheitlich nicht betroffen.
Ich hoffe natürlich, dass keiner von SARS-CoV2 betroffen sein wird und wenn man eine Infektion durchmacht, dann bitte schön ohne Symptome und Spätfolgen. Leider wissen die Wissenschaftler und Ärzte immer noch zuwenig, als dass man sagen könnte, warum bei manchen der Kranheitsverlauf so aggressiv ist und bei anderen gar nicht erkennbar ist. Daher ist für mich erstmal wichtig, lieber übervorsichtig zu sein und nichts riskieren. Als Höhlentaucher kann ich gut Risiken einschätzen und dies ist einfach so hoch, dass ich erstmal sehr konservativ verfahre.
Wie geht es weiter? Erste Nachrichten kommen ans Licht, von Erkrankten, die nach wenigen Wochen die ersten Nachuntersuchungen hatten. Dadurch gewinnen die Ärzte wichtige Erkenntnisse, inwieweit Schädigungen reversibel sind. Für uns Taucher besonders wichtig wäre da die Lunge. Wen es interessiert, bitte ich um direkte Kontaktaufnahme, so dass wir uns mit dem neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnissen austauschen können. Da ist so viel in Bewegung, dass ich das gar nicht hier zeitnah festhalten kann.
Ich werde auf alle Fälle die Zeit nutzen, an meiner allgemeinen Fitness zu arbeiten (2 mal täglich Hundespaziergänge sind ein guter Start) sowie auch an Strategien arbeiten, was ich an meinen Ausflügen und Kursen in der Zukunft an die neue Situation anpassen muss. Dabei halte ich mich an Vorgaben meines Trainingsverbands, Rücksprache mit Tauchärzten und allgemeinen Ärzten in Deutschland, sowie Organisationen wie die das Europäische Komite für Tauchmedizin, DAN oder die GTUEM als Minimumstandards.
Viele sprechen davon, dass in der Zeit des Rückzugs man auch Zeit findet, ein bisschen zur Ruhe zu kommen, sich eventuell neu auszurichten und einen besseren Start danach zu finden. Meine Lebensweise habe ich ja über die Jahre schon an eine fast veganen Ernährungsstil angepasst und auch versuche ich die Umwelt so wenig wie möglich mit Plastik und anderem Müll zu belasten. In diesem Sinne wünsche ich allen, ein Nachdenken, neue Ansätze suchen, neue Hobbies finden (denn viele Hobbies werden so nicht mehr durchführbar sein, wie zum Beispiel Sport- oder Musikveranstaltungen zu besuchen), alte Ideen und Träume aufgreifen und die endlich gefundene Zeit dazu zu nutzen, diese Richtung einzuschlagen.
In diesem Sinne, bleibt’s gesund und bis bald.